Der Endbahnhof Bechhofen

Bhf. Bechhofen 2003

Der Bechhöfer Bahnhof von der Straßenseite aus gesehen. Er ist in Privatbesitz und wird von einer Spedition genutzt.

Als die Bahnstrecke noch in Betrieb war unterhielt die DB in den größeren Ortschaften im östlichen Landkreis Dinkelsbühl zwischen Dinkelsbühl und Bechhofen sogenannte Bahnagenturen. Mein Vater, welcher seinerzeit bei einer Dinkelsbühler Spedition beschäftigt war, nahm mich in den Schulferien machmal mit, wenn die "Bahn-Tour" zu fahren war. Zuerst wurde an der Dinkelsbühler Güterhalle das Frachtgut geladen. Anschließend gings dann nach Dürrwangen und Langfurth, wo die dortigen Bahnagenturen bedient wurden. In Dürrwangen war die Bahnagentur bei der Familie Weiß im Gasthaus zum Hirschen. Dort konnten die Dürrwanger ihr Bahngut zum Versand bringen bzw. abholen. Es wurde abgeladen und neue Ware aufgenommen, welche dann in der Bechhöfer Güterhalle wieder für den nächsten Güterzug bereitgestellt wurde. War der Lkw in Bechhofen leer, so wurde das mit dem Güterzug aus Ansbach angekommene Frachtgut aufgenommen und den Bahnagenturen und Handwerksbetrieben in Großohrenbronn und Burk zugestellt. Transportiert wurden hauptsächlich Waren für die Pinselindustrie, wie Feinhaare aus China, Borsten und Pinselstiele, aber auch die damals noch seltenen Billigimportartikel aus Fernost, wie Transistorradios - mit zwei Transistoren!! -, Kugelschreiber, Ferngläser aus Plastik und verschiedene andere Wegwerfartikel. Seinerzeit gabs in der Erlmühle bei Großohrenbronn ein Versandhaus, welches diese Fernostimportartikel im Angebot führte und regelmäßig über die Bahn versorgt wurde. Die "Bahn-Tour" wurde Ende der fünfziger Jahre zweimal in der Woche, montags und donnerstags, gefahren. Der Lkw hatte zur Kennzeichnung an der rechten Bordwand ein Blechschild mit der Aufschrift: "Im Auftrag der Deutschen Bundesbahn". Daneben war ein zweites Schild, welches die Aufschrift trug: "Güternahverkehr - Standort Bechhofen". Dies bedeutete, dass das Fahrzeug im Umkreis von 50 km Luftlinie um Bechhofen für den Güternahverkehr eingesetzt werden durfte. Dadurch war es möglich, dass auch Fahrten, wenn nötig, von Dinkelsbühl bis Nürnberg durchgeführt werden konnten.

 

Lageplan Bechhofen

Der alte Kartenausschnitt zeigt die Bahnhofsgebäude in Bechhofen auf der Nordseite der Gleisanlagen. Ob es sich hier um einen Fehler auf der Karte handelt, oder ob in den ersten Jahren des Bahnbetriebes tatsächlich die ersten Bahngebäude auf der Nordseite standen, ist hier nicht bekannt. Möglich ist, dass es sich bei den im Norden eingezeichneten Gebäuden um eine Güterhalle und den Lokschuppen handelt und südlich der Gleisanlagen das
Bahnhofsempfangsgebäude etwas zu klein eingezeichnet wurde. Auffällig ist aber auch, dass die Endstation Bechhofen
als Haltestelle und nicht als Bahnhof bezeichnet wurde.

Anmerkung: Vielleicht kann hierüber ein Leser dieser Seite mir Auskunft geben.

 

 

Bhf. Bechhofen 1991

Der Bahnhof in Bechhofen im Jahr 1991 - links der Güterschuppen, dahinter lagen früher die Gleisanlagen

 

Die nachfolgenden Bilder stellte mir mein Klassenkamerad und ehemaliger Bürgermeister von Bechhofen, Herr Dieter Distler, zur Verfügung. Vielen Dank lieber Dieter.

Markt Bechhofen

Der Markt Bechhofen an der Heide - im Vordergrund der Endbahnhof der Nebenstrecke. Es gab in der Zeit das Bahnbaues Überlegungen, die Bahnstrecke entweder in Richtung Ehingen oder Dürrwangen weiterzuführen.

Bahnhof und Maschinenhaus Bechhofen

Im Vordergrund ist das Haus für die Übernachtung der Lokomotivführer mit Maschinenhaus und im Hintergrund das Empfangsgebäude des Endbahnhofs zu sehen.

Gleis im Ortsbereich Bechhofen

Das Gleis nach Leutershausen-Wiedersbach am östlichen Ortsteil von Bechhofen

 

Prellböcke am Ende der Nebenbahn in Bechhofen a. d. H.

Am Ende der Bahnlinie die drei Prellböcke in der Zufuhrstraße in Bechhofen

 

 

 

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