Viele Wege führen nach Rom, aber nur noch wenige (Schienen-)Wege nach Nördlingen

Durch mehrere unglückliche Zusammenhänge wurde Nördlingen im Spätherbst und Winter 2002/03 fast vollständig vom übrigen Schienennetz abgeschnitten.

Durch einen Erdrutsch, der vermutlich durch den Schwerlastverkehr auf der B 29 Nördlingen-Aalen verursacht wurde, lösten sich Erdmassen, welche die Stützmauer am Ostportal des Bildwasentunnels der Bahnstrecke Nördlingen-Aalen zum Einsturz brachte. Man hatte schon seit einiger Zeit Gleisverwerfungen an der Stelle beobachtet und die Geschwindigkeit auf 10 km/h beschränkt. Durch Verdichtungen des Untergrundes unter der gleich oberhalb verlaufenden B 29 suchte sich das eindringende Regenwasser einen anderen Weg und drückte dadurch derart auf die seitliche Stützmauer des Tunnelportals, dass diese auf den Gleiskörper stürzte. Dabei wurden auch die Oberleitungsmasten umgedrückt. Die B 29 musste behelfsmäßig um einige Meter nach Norden verlegt werden, da ein Teil der Fahrbahn einschließlich Leitplanke mit abrutschte. Wie lange die Strecke gesperrt bleibt ist noch nicht bekannt; Schienenersatzverkehr ist eingerichtet.

Die Strecke Aalen-Nördlingen-Donauwörth wäre die einzige elektrifizierte Ausweichstrecke zwischen München und Stuttgart für die Hauptstrecke über die Geislinger Steige

 

Ostportal Bildwasentunnel im April 2003

Im April 2003 wurden Vermessungsarbeiten durchgeführt, um die Verschiebungen der Erdmassen kontrollieren zu können. Anschließend sollen Arbeiten zur Sicherung des Hanges begonnen werden.

 

Erdrutsch April 2003 Bildwasentunnel

Bei Kilometer 92,8 endete die Strecke von Nördlingen kurz vor dem Tunnel.

Ein weiteres Unglück unterbrach die "Romantische Schiene" - die Strecke von Nördlingen nach Dinkelsbühl - in Höhe von Wallerstein-Birkhausen. Dort war ein LKW an der Brücke wegen Nichtbeachtens der lichten Höhe hängengeblieben und hatte die Brücke derart verschoben, dass die Brücke ausgewechselt werden musste. Da das neue Brückenelement nicht mehr vor Ostern 2003 eingebaut werden konnte, fielen die Fahrten der Museumsbahn von Nördlingen nach Dinkelsbühl aus. Näheres hierzu beim Bayerischen Eisenbahnmuseum Nördlingen.

Beschädigte Brücke 2003 bei Brikhausen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Beschädigte Brücke 2003 bei Birkhausen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Aufnahme vom April 2003 zeigt deutlich mit welcher Gewalt der LKW die Brücke aus der Verankerung gerissen hatte und der angrenzende Schienenstrang dadurch verschoben wurde.

 

Im Spätherbst 2002 war schließlich auch noch die Strecke zwischen Nördlingen und Donauwörth für einige Zeit unterbrochen. Dort hatte das Hochwasser der Wörnitz bei Wörnitzstein den Damm der Bahnstrecke beschädigt.