Das Dinkelsbühler Bahngelände aus dem Bildarchiv von Hans Eisenhauer

Teil1: Bahnbetrieb der Deutschen Bundesbahn 

Ein Bild aus dem Jahr 1966 mit wartenden Reisenden auf der Sitzbank am Bahnhof Dinkelsbühl. 

Bhf DKB Sitzbank 1966

 

Fast die gesamten Gleisanlagen waren noch vorhanden, als Hans Eisenhauer von der Stauferwallbrücke aus diese Aufnahmen machte. Das war um 1979. Der Lokschuppen und auch das Wasserhaus standen an ihrem Platz, das fünfte Gleis führte noch durch den Schuppen. Lediglich das vierte Gleis, welches ebenfalls durch den zweiständigen Schuppen lief, war schon entfernt worden. 

Während der Zeit seiner größten  Ausdehnung umfasste das Dinkelsbühler Gelände etwa zwanzig Weichen, davon waren fünf mechanisch fernbedient. Dazu kamen noch die Handweichen in den Anschlussgleisen, wie z. B. Sägewerk Dürr (heute Fa. Werner u. Pfleiderer) und bei der Baywa.

Bahngleise vor 1979

Die 212er aus Nördlingen setzt bei Weiche 17 um. Der Bahnübergang an der Feuchtwanger Straße wurde damals noch handbedient. Nach dem Umbau des Bahnübergangs im Jahr 1979 wurde neben dem Drahtzug rechts vom Gleis ein Kabelkanal für die elektrische Steuerung des Bahnübergangs verlegt.

 

V212 um 1979 Dinkelsbühl

 

Ebenso handbedient war der BÜ bei der Baywa an der Luitpoldstraße, welchen das nachfolgende Bild zeigt. Auf der rechten Bildseite ist rechts vom Lichtmasten eine Grünfläche zu sehen. Hier befand sich ein kurzes Gleisstück, welches an einem Prellbock endete. Helmut Gerbeth, der jahrelang am Dinkelsbühler Bahnhof beschäftigt war, kann sich zwar noch an das Gleisstück erinnern. Früher dürfte hier mal ab und zu ein Güterwagen für des Lager der Firma Baustoff-Ruf zugestellt worden sein. Er selbst hat aber in seiner Rangierlokführerzeit keinen Wagen mehr dorthin gebracht. Das Gleisstück wurde auch schon früh entfernt.

Bahnübergang Luitpoldstraße vor 1979

Die Bahnbusse waren seiner Zeit noch rot lackiert und trugen das bekannte DB-Kennzeichen. Eine Klimaanlage gab es damals auch noch nicht in den Fahrzeugen und so wurden die Omnibusse am Zufahrtsweg zur Güterhalle im Schatten der alten Kastanienbäume abgestellt.

Bahnbus am Zufahrtsweg zur Güterhalle in DKB

Akkutriebwagen bewältigten damals größtenteils den planmäßigen Reisezugverkehr. Bei Bahn-km 32,1 nähert sich ein zweiteiliger Triebwagenzug in den beiden Lackierungsvarianten - oceanblau-beige und rot. 

Akkutriebwagen bei km 32,1

Auf dem folgenden Bild sieht man, dass das BÜ-Überwachungssignal für den Bahnübergang der Umgehungsstraße bei der Unsinnigen (Öl-) Mühle noch nicht errichtet ist. Die Umgehungsstraße wurde erst  1989 fertig. Lediglich ein Feldwegübergang zu den Wörnitzwiesen und zum Fußgängersteg über die Wörnitz war vorhanden.

BR 515 bei km 32,1

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Im Frühjahr 1979 wurde der Bahnübergang in der Feuchtwanger Straße umgebaut. Das Material für den Kabelkanal liegt zum Einbau unter der Stauferwallbrücke bereit.  Auf der westlichen Seite des Bahnübergangs wurde bereits die Bude aus Fertigbeton abgeladen, um dann am Standort des ehemaligen Schrankenwärterhauses aufgestellt zu werden.

Stauferwall 1979

 

Während der Kinderzeche war auch der Bahnhof beflaggt. Die Deutsche Bundesbahn war damals Staatsbahn und daher berechtigt den Bundesadler in ihrer Flagge zu führen. Das Bild ist vermutlich um 1975 entstanden, da die Triebwagen der Baureihe 614 im Jahr 1973 in Betrieb gingen und am rechten Bildrand ist noch das Dach des Lokschuppens zu erkennen. Dieser wurde erst nach 1980 abgerissen.

BR 614 um 1975

Wie schon erwähnt, war in Dinkelsbühl eine Rangierlok Köf2 stationiert. Auf dem folgenden Bild werden gerade Güterwaggons auf dem Anschlussgleis zur Firma Frankenmöbel rangiert.

Rangierbetrieb zur Firma Frankenmöbel 1979

Am Bahnhof Dinkelsbühl wurde auch sehr viel Expressgut verladen. Gleich drei Gepäckkarren stehen bereit.

Gepäckkarren Dinkelsbühl

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Höhenmarke zeigt sogar Zehntel-Millimeter an.

Höhenmarke

 

 

 

 

 

 

 

Die ersten BÜ-Überwachungssignale waren noch mit gelbem Dauerlicht ausgestattet, das weiße Blinklicht signalierte dem Lokführer, dass er den Bahnübergang befahren kann und keine Störung vorliegt. 

Unter der Stauferwallbrücke befand sich das Schild "Halt für Rangierfahrten"

altes BÜ-Überwachungssignal

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Inzwischen sieht die Kulisse des BÜ-Überwachungssignals anders aus. Das gelbe Dauerlicht gibt es nicht mehr und wurde durch eine kreisrunde reflektierende gelbe Fläche ersetzt, zudem haben die neuen BÜ 1-Signale eine gelbe Umrandung. 

Das nächste Bild zeigt den Stauferwall-Einschnitt mit dem neuen BÜ-Überwachungssignal

neues BÜ-Überwachungssignal

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Einige Jahre sind inzwischen vergangen und der Blick von der Stauferwallbrücke aus zeigt, dass sich einiges verändert hat. Der Lokschuppen ist inzwischen abgerissen und der Kabelkanal für die BÜ-Bedienung verläuft rechts neben dem Streckengleis. Ebenso steht zwischen Gleis 1 und 2 nun ein BÜ-Überwachungssignal für den Bahnübergang an der Feuchtwanger Straße. Das Bild dürfte Hans Eisenhauer um 1983 oder 1984 aufgenommen haben.

Bahngleise DKB 1984

Eine Akku-Triebwagen-Garnitur bei der Ausfahrt aus Dinkelsbühl nach Nördlingen. Links im Hintergrund auf Gleis 2 steht ein Silberling, welcher von einer 212er von Nördlingen nach Dinkelsbühl gebracht wurde.

Akkutriebwagen Dinkelsbühl (um 1983/1984)

Die Bilder geben auch einen guten Überblick über die Freiladegleise südlich der Güterhalle - heute steht hier der REWE-Markt.

 

Akkutriebwagen um 1983/84 Dinkelsbühl

Die Schranken für den Fußgängerweg wurden immer zuerst geöffnet.

Akkutriebwagen um 1983/84 Dinkelsbühl

 

Nachdem der planmäßige Reisezugverkehr 1985 eingestellt wurde, lief in den Übergabe-Güterzügen für Expressgut ein Gepäckwagen mit, welcher die Aufschrift "Heimatbahnhof Bf. Dinkelsbühl" trug. 

Das Frachtgut aber wurde von Crailsheim aus über die Straße mit der Bahnspedition nach Dinkelsbühl gebracht.

Aufschrift am Güterzug-Begleitwagen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Ladegleis beim Baywa-Lagerhaus wurde schon längere Zeit nicht mehr befahren und so nutzte man die vorhandene Fläche als Lagerplatz. Nur den Prellbock ließ man noch einige Zeit an seinem Platz. Zwischen dem Weichenwärter-/Schrankenwärtergebäude und links vom Prellbock gab es früher noch ein Abstellgleis. Die Fläche ist hier schon asphaltiert.

Prellbock beim Baywa-Lagerhaus um 1980

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Fahrzeuge der Bahn- und Möbel-Spedition Gebr. Beck gehörten jahrelang zum Umfeld der Dinkelsbühler Güterhalle.

Spedition Beck um 1980

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Güterhalle Dinkelsbühl Straßenseite

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mitte der achtziger Jahre war schon einiges "wegrationalisiert" worden. Der planmäßige Reisezugverkehr wurde meist von Akku-Triebwagen der Baureihe 515 bewältigt. Bei Ausfall eines Triebwagens setzte man aber auch lokbespannte Züge ein, wie das folgende Bild zeigt. Für eine 212er war ein Silberling eine leichte Fuhre. Abfahrbereit auf Gleis 2 in Richtung Nördlingen.

212er mit Silberling um 1983

Eine andere 212er war aus Nördlingen kommend auf Gleis 2 eingefahren und setzt nun bei Weiche 17 über Gleis 1 um, für die Rückfahrt nach Nördlingen. Warum diese Garnituren aus 212er und Silberling nur zwischen Nördlingen und Dinkelsbühl eingesetzt wurden, war eventuell umlaufbedingt.

212er setzt bei Weiche 17 um

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Einen Abstecher zum Bahnhof Dombühl um 1980: Auf der Strecke von Crailsheim nach Ansbach herrscht noch Dieselbetrieb und am Ladegleis zur Güterhalle stehen noch ältere Waggons. Das Ladegleis wurde entfernt und das Gebäude der Bahnmeisterei - hinter dem Prellbock - ist inzwischen abgerissen. 

Dombühl um 1980

... und Schopfloch ebenfalls um 1980. Der Bahnhof ist geschlossen, die Stellwerksfenster mit Platten verdeckt und Schopfloch zum Haltepunkt degradiert. Einige Jahre vorher hatte man bereits das Ausweichgleis beseitigt. Als einer der letzten Fahrgäste, die von Schopfloch über Dombühl nach Ansbach fuhren, kann ich mich erinnern, dass dieser Zustand bis 1985 Bestand hatte.

Schopfloch um 1980

 

Im Frühjahr 1989 war die nördliche Umgehungsstraße von Dinkelsbühl eröffnet und bei der Unsinnigen (Öl-) Mühle ein Bahnübergang mit Lichtzeichen und Halbschrankenanlage errichtet worden. Außer dem gelegentlichen Museumsbahnbetrieb verkehren nur Güterzüge und wenige Sonderzüge. Zuerst wurde der Güterzugbetrieb von Nördlingen aus noch organisiert, ab 1988 dann von Ansbach mit V 90, gelegentlich kamen auch Dieselloks der Baureihe V 60 auf die Strecke. Die 290 360-7 verlässt Dinkelsbühl in Richtung Dombühl.

BÜ Ölmühle 1989

 

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