Ein Stück Eisenbahngeschichte ist Vergangenheit - die Brücke im Pfaffenholz kannte jeder Lokführer - Brücke wurde abgerisssen

 Am 13. und 14. November 2007 wurde die Brücke im Pfaffenholz von den Firmen Dauberschmidt, Dinkelsbühl bzw. Müller, Wilburgstetten, im Auftrag des Bayerischen Forstbetriebs Rothenburg abgerissen. 

Jeder Dampflokführer kannte diese Brücke. Hier war der höchste Punkt der Strecke. Ab hier konnte der Regler geschlossen werden, denn nun ging es bergab, entweder in Richtung Schopfloch oder in Richtung Feuchtwangen. Auch die Triebwagenführer kannten diesen markanten Punkt. Bis zur Brücke dröhnte der Diesel aber ab hier rollte der Triebwagen fast lautlos bergab, nur das Zischen der Luftdruckbremsen unterbrach die Stille.

Brücke am 26.10.2007

Vergangenheit .......                               .....und Gegenwart - Bilder vom 26.10.07 und 17.11.07

Brücke am 17.11.2007

Am 31.1.1998 berichtete die Fränkische Landeszeitung, dass die Stadt Feuchtwangen für die Erhaltung der Brücke von der Deutschen Bahn 75.000 DM erhalten hat, nachdem die Brücke an den Straßenbaulastträger für den Ortsverbindungsweg nach Larrieden, in diesem Fall an die Stadt Feuchtwangen, übergegangen war. Die Stadt Feuchtwangen gab den Weg im Jahr 2001 an das Forstamt Dinkelsbühl weiter - einschließlich der Brücke und des Geldes. Die Stadt Feuchtwangen benötigte diesen Weg als Ortsverbindungsstraße nicht mehr, da die Straße über Kaltenbronn und Heiligenkreuz nach Larrieden für die Stadt Feuchtwangen maßgeblich war. Der Weg wurde aber sehr gerne von Spaziergängern und Joggern benutzt, da der westliche Teil des Pfaffenholzes ein beliebtes Naherholungsgebiet für die Stadt Feuchtwangen darstellt und sich der Weg über die Brücke als Rundwanderweg mit Ausgangspunkt Parkplatz an der Bundesstraße 25 anbot. Leider hat man anscheinend für den Naherholungsgedanken nicht mehr viel übrig, denn als Wanderweg wäre die Brücke immer noch tauglich gewesen.

Abriss am 14.11.2007

 

    Abriss am 14.11.2007

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bilder vom 14. November 2007  aufgenommen von Alex Herold - recht herzlichen Dank.

Abriss am 14.11.2007

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Abriss am 14.11.2007

 

Vor einigen Jahr war gleich westlich der Brücke noch ein gerne angenommener netter Wanderparkplatz vorhanden. Mit Ruhebänken und Tisch lud der Platz zum Verweilen ein. Leider ist dies Vergangenheit.

Viele Spaziergänger reagierten ziemlich verärgert über die Aktion des Bayerischen Staatsforstbetriebes. In einem Leserbrief in der Fränkischen Landeszeitung vom 23.11.2007 wird auch nach dem Verbleib des fünfstelligen Betrages, der zur Instandhaltung vorgesehen war, gefragt.

Auf jeden Fall werden Fuchs, Hase und Reh und was sich sonst noch hier im Wald westlich der Bahnlinie herumtreibt, nicht mehr von den ungeliebten Spaziergängern und Joggern belästigt.

Brücke am 26.10.2007

26.10.2007........                                                    und 17.11.2007

Brücke am 17.11.2007

Wie die Fränkische Landeszeitung in ihrer Ausgabe vom 27. November 2007 berichtet, sorgte der Brückenabriss im Feuchtwanger Stadtratsgremium für Diskussionsstoff. Das Ratsgremium fordert vom Forstbetrieb Rothenburg eine Ersatzlösung, unter anderem anstelle der früheren Brücke einen Holzsteg für Fußgänger und Radler. Es wurde auch nach dem Verbleib der 75.000 DM gefragt, die die Stadt Feuchtwangen in voller Höhe an das Forstamt Dinkelsbühl weitergegeben hat. Damals sei auch vereinbart worden, dass die Forststraße und im Sachzusammenhang damit auch die Brücke, erhalten bleibe. (FLZ Nr. 274)

 

Von Seiten der Bahnsicherheit ist eine Brücke oder Steg auf jeden Fall einem niveaugleichen Bahnübergang vorzuziehen, zumal der südlich von der ehemaligen Brücke gelegene Bahnübergang bei Km 38,9 auf der einen Seite einen steilen Anstieg des Weges darstellt und somit schlechtere Sicht auf das Bahngleis für Radler und Wanderer bietet. Auch macht dieser Bahnübergang für Lastkraftwagen beim Überqueren mit Langholz schwierige Rangiermanöver durch seine Trassenführung notwendig, wodurch auch das Gefährdungspotenzial für den Bahnbetrieb erhöht wird.

Es bleibt zu hoffen, dass von Seiten des Forstbetriebes sich die Einsicht durchsetzt, dass der beliebte Rundwanderweg, eventuell mit einem Holzsteg, wieder durchgängig begehbar wird. 

Unser Wald ist nicht nur für die Holzproduktion, sondern auch für die Naherholung wichtig!

zurück zur  Seite "Eine fast vergessene Eisenbahnstrecke - Dombühl/Dinkelsbühl/Nördlingen"1öffnen